Arbeitseinsatz bei der Firma Claas
Auch bei der 1913 gegründeten Firma ”Gebrüder CLAAS” wurden ab 1941 Kriegsgefangene eingesetzt. Um die ausreichende Ernährung der deutschen Bevölkerung zu gewährleisten, wurde zunächst dazu die Produktion landwirtschaftlicher Maschinen fortgeführt. Erst ab 1943 begann mit der Herstellung von Granatenhülsen die Rüstungsproduktion.
Bei der ”Gebrüder CLAAS” arbeiteten vor allem Kriegefangene aus der UdSSR, von Ende 1941 bis Anfang 1942 auch zivile Arbeitskräfte aus dem besetzten Jugoslawien, unter denen auch einige Deutschstämmige waren. Vom Herbst 1943 kamen noch rund 100 italienische Kriegsgefanene bzw. Militärinternierte hinzu.
Jugoslawische Zwangsabeiter bei der Firma Claas 1941 / 1942. - Quelle: 1000 Jahre Harsewinkel. Zur Heimatgeschichte der Stadt an der Ems. Im Auftrage der Stadt Harsewinkel hrsg. von Walter Werland. Münster 1964, S. 474
Sowjetische Kriegsgefangene bei der Firma Claas während der Essenausgabe. - Quelle: 1000 Jahre Harsewinkel. Zur Heimatgeschichte der Stadt an der Ems. Im Auftrage der Stadt Harsewinkel hrsg. von Walter Werland. Münster 1964, S. 474
Die Arbeiter erhielten eine zweiwöchige Ausbildung, bei der ihnen die wichtigsten Arbeitsschritte vermittelt wurden. Zeitzeugen berichten von einem sehr strengen Verhältnis zu den deutschen Vorgesetzten. Die Firma “Gebrüder CLAAS” ließ für die sowjetischen Kriegsgefangenen auf dem Firmengelände eine eigene Unterkunftsbaracke errichten, in der Platz für 400 Personen vorgesehen war.
Lageplan für eine Baracke zur Unterbringung sowjetischer Kriegsgefangener bei der Firma Claas, Juli 1941. - Stadtarchiv Harsewinkel, Akte C515
Kartenausschnitt rechts: © OpenStreetMap contributors
Bauzeichnung für eine Baracke zur Unterbringung sowjetischer Kriegsgefangener bei der Firma Claas, Juli 1941. - Stadtarchiv Harsewinkel, Akte C515
Aus Bauplänen und Zeitzeugeninterviews wird deutlich, dass die in solchen Baracken untergebrachten Zwangsarbeiter unter inhumanen Umständen lebten. Weitere erschwerende Faktoren waren die lange Arbeitszeit und die mangelhafte Verpflegung.
Kriegsgefangener unbekannter Nationalität bei der Essensausgabe. - Foto: Privat