Das Kriegsende in Greffen
Über das Ende des 2. Weltkriegs in Greffen unterrichtet nur die Darstellung des Greffener Hauptlehrers Bernhard Ohlmeier, der zugleich Kommandeur des örtlichen Volkssturms war. Sein Bericht ist kritisch zu lesen, da Ohlmeier NSDAP-Mitglied war. Die Darstellung kann auch als Versuch gelesen werden, seine Rolle am Kriegsende herunterzuspielen.
Bernhard Ohlmeier (1891 – 1960) in der Uniform des Leiters der Flugwache (Flak-Stellung) Greffen. - Foto: Stadtarchiv Harsewinkel
Ohlmeier war seit 1912 Lehrer an der Greffener Volksschule und wurde 1934 als Hauptlehrer deren Leiter. Erst nach seiner Entnazifizierung kehrte er in den Schuldienst zurück.
Danach wurde am Ostersonntag, den 1. April 1945, an der Beelener Straße eine Panzersperre errichtet und die Emsbrücke gesprengt, um das Vorrücken der amerikanischen Truppen zu verhindern. Als die Panzer an der gesprengten Brücke ankamen, wichen sie nach Westen aus, überquerten die Ems an der Brambrücke und kehrten dann zur Beelener Straße zurück. Ein anderer Trupp überquerte die Ems an der Neuen Mühle. Nach kurzen Schusswechseln mit der SS drangen die amerikanischen Truppen bis 20:30 Uhr über die enge Straße in das Dorf vor, wo sie ihr Nachtlager aufschlugen.
Die Hauptstraße in Greffen – Foto: Heinrich Lüffe-Baak
Die Häuser auf der linken Seite gehören zur Bebauung des Kirchplatzes. Dass Bild zeigt die enge und verwinkelte Straßenführung.
Bernhard Ohlmeier: Das bittere Ende – Quelle: Bernhard Ohlmeier: Beiträge zur Heimatkunde der Gemeinde Greffen. Band 2. Zusammengestellt von Bernhard Ohlmeier.[= Stadtarchiv Harsewinkel. Depositum Ohlmeier, Nr. 2]
In seinen handschriftlichen Bänden zur Greffener Ortsgeschichte, die zur öffentlichen Nutzung bestimmt waren, stellte der Greffener Rektor ausführlich seine Sicht auf die Ereignisse am Ende des 2. Weltkriegs dar. Der Bericht ist vermutlich Ende der 1940er- oder Anfang der 1950er-Jahre entstanden.
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Transkription Bernhard Ohlmeier: Das bittere Ende